100 Jahre Fußball Stadtlengsfeld
Ein Leben für den Stadtlengsfelder Fußball - Hartmut Kunath
Am 19. Mai. 2010 war der letzter Arbeitstag für Hartmut Kunath in der Geschäftsstelle des Thüringer Fußballverbandes. Er ging in den Ruhestand. Danach hatte er noch Urlaub und am 25. Juni 2010 feierte der Stadtlengsfelder seinen 65. Geburtstag. Als Rentner hatte er endlich wieder mehr Zeit für die Familie, das Häuschen, den Garten und den Fußball vor Ort. Als Nachwuchsübungsleiter einer erfolgreichen D-Junioren-Mannschaft blieb er in seinem Verein weiter am Ball.
Acht Jahre lang ist der Mann, der sich im Hauptamt um die Bereiche Finanzen, Breitensport und soziale Integration kümmerte, die vor allem im Winter nicht selten beschwerliche Strecke aus der Rhön in die Landeshauptstadt gefahren. Als Nachfolger von Gerhard Rüssel habe er sein Hobby zum Beruf gemacht, sagt er mit dem Blick auf eine schöne, erfüllte Zeit im Verband und in dessen Zentrale.
Abbildung 34: Die Breitensportverantwortlichen der Fußballkreise und des Landesverbandes bei einem treffen im Jahr 2012. H. Kunath, 2. R. v. vorne, links
Denn der Sport prägte immer sein Leben. “In meiner Kindheit und Jugendzeit habe ich Tischtennis gespielt, bin Rad gefahren, habe Leichtathletik betrieben oder mich sogar mit Bogenschießen beschäftigt”. Der Fußball spielte allerdings eine besondere Rolle, erinnert sich der stets sachliche, immer auf Konsens bedachte H. Kunath.
Als ihn eine frühe Hüftverletzung zum Kürzertreten zwang, wurde er Schiedsrichter und pfiff mehr als 35 Jahre Fußballspiele. Die Übungsleiter-Qualifikation erreichte er 1974. Im Jahr 1976 wurde er Abteilungsleiter bei der “Eintracht” Stadtlengsfeld. Eine Aufgabe, die er über 30 Jahre ausfüllte. Verständlich, dass auch der KFA Bad Salzungen auf ihn aufmerksam wurde. In diesem Gremium leistete er ebenso ehrenamtliche Arbeit wie über drei Wahlperioden als Kassenprüfer im BFA Südthüringen.
Auch im Beruf stand Hartmut Kunath seinen Mann. Als studierter und diplomierter Baustoff-Verfahrenstechniker mit der Spezialrichtung Glas und Keramik galt sein berufliches Engagement dem Porzellan. In Stadtlengsfeld fand der gebürtiger Oberlausitzer im neuen Porzellanbetrieb eine Anstellung als Diplomingenieur. Der Aufstieg zum Technischen Direktor und schließlich zum Werksleiter ließ nicht lange auf sich warten. Am Ende war er Leiter von 650 Mitarbeitern. Nach der politischen Wende von 1989/1990 wirkte er als Geschäftsführer, bevor die Privatisierung des Betriebes auch das Aus für ihn bedeutete.
Die Arbeit im Thüringer Fußball-Verband war für ihn eine neue Herausforderung. Als Fußballer und mit den Kenntnissen aus seiner beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeit arbeitete er sich rasch in das Verbandsgeschäft ein. “Mir hat die Tätigkeit in der Geschäftsstelle viel Freude gemacht, zumal ich hier auch nette Mitarbeiter hatte.” Er genoss Anerkennung für seine gewissenhafte Arbeit in einem sensiblen Bereich des Verbandes.
Die Nachfolgerin war schon eingearbeitet. Kerstin Großmann übernahm nun das Finanzwesen. Andere Aufgaben, die Hartmut Kunath noch erledigte, wurden neu verteilt.
Am 25. Juni 2015 beglückwünschte Kerstin Großmann vom Thüringer Fußballverband Hartmut Kunath, ihrem Vorgänger im Amt, zum 70. Geburtstag.
Seinem Sohn, Jan Kunath, wurde fast die gleiche Ehre zuteil.
Wie lange angekündigt, bestritt Präsident der “Eintracht”, Jan Kunath, zum FSV-Sportfest am 2. Juli 2013 sein Abschiedsspiel vom aktiven Fußballsport in Leimbach. Und es wurde der Knüller. Ein gut besuchtes Spiel mit vielen Freunden und Weggefährten. Dazu hatte noch der Wettergott ein Einsehen. Es gab viele tollen Aktionen auf und neben dem Platz. Nebensächlich war an diesem Tag, dass das Team “Kunath & Friends” mit 5:4 gewann und Jan Kunath wie in besten Tagen zwei Tore erzielte. Schon die Namen der teilnehmenden Spieler verriet, dass sowohl ein gutes fußballerisches Niveau geboten wurde als auch das jede Menge Spaß dabei war.
Auf Seiten des “Kunath & Friends Teams” kamen u. a. folgende Spieler zum Einsatz:
Michael Pohl, Stephan Kirschke, Markus Schmoranzer, Mario Kaiser, Marcel Meiß, Steffen Prill, Steve Lemke, Michael Stephan, Matthias Wenig, Stephan Heym, Eric Bachmann, Stephan Speck, Timo Geu, Christian Illing, Marko Adam, Marco Hauke, Tino Schrewe, Andreas Riese, Florian Hoppe, Christoph Pforr, Michael Drasdo, Steffen Kirchner, Robert Simon, Stephan Wilhelm, Steffen Schrumpf, Christian Börner, Rico Schlotzhauer, Maik Kleineidam, Mark Stopfel. Trainer war Norbert Zimmermann.
Der FSV spielte mit: Otto, Rahnfeld, Müller, Becher, Hartung, Gröll, Hähn, Schüchner, Güth, Hujer, Kunath, Weider, Gerstung, Maynicke, Simon, Schiedsrichter war Fritz Müller und Kay Grob.
Und natürlich gab es, wie in Leimbach üblich, ein lange und feuchtfröhliche Party. Viele Gäste blieben bis in die frühen Morgenstunden oder übernachteten sogar in Leimbach.
Ein abschließender Dank ging an Jan Kunath für die Vorbereitung und Organisation des Ehrenspieles. Neben einer emotionalen Rede gab es noch Erinnerungsshirts für alle Spieler und Helfer.
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