Später verlegte man den Abbau auch auf die zweite, etwa 40 m tiefer gelegene Sohle, um das hier anstehende, hohe Carnallit-Lager auszubeuten. Die Verbindung von der ersten zur zweiten Sohle wurde durch Blindschächte, sog. Gesenke, aufrechterhalten. Sie dienten sowohl der Förderung als auch der Seilfahrt. Im Jahr 1907 ereignete sich ein Unfall “Großherzog von Sachsen” bei dem das Drahtzeil des Förderkorbes riß. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden, aber 74 Bergmänner mussten den Schacht per Leiter verlassen. Bei einer Schachttiefe von 500 Metern war das wahrlich eine große Leistung (vgl. Rhönzeitung, 19. März 1907). Bis zum 30. Juni 1907 war Herr Koop leitender Direktor. Danach ließ er sich in Gotha nieder. Seine Nachfolge trat am 15. Mai d. J. Herr Strickrodt an, kurz danach 1908 war es Herr Dr. Kubirschky aus Braunschweig. Die Leitung der Fabrik übernahm Herr Bock aus Burbach. Der Grubenvorstand “Großherzog von Sachsen” wählte 1908 in Berlin Fritz Köhling zum kaufmännischen Direktor, der bis dahin Buchhalter der Gewerkschaft Kaiseroda war.
Am 15. März 1915 wurde der Schacht II bei einer Teufe von 356 Metern angefahren. Dieser Schacht und Schacht III wurden 1911 angeschlagen. Schacht III wurde wegen des 1. Weltkriegs einstweilen stillgelegt.
Während des ersten Weltkrieges wurde von französischen Kriegsgefangenen eine westliche Hauptstrecke auf der ersten Sohle in Richtung Unterbreizbach vorangetrieben. Im Sommer 1916 arbeiteten auch russische Gefangene in Dietlas, z. B. Simon Dwainikow und Philipp Jasanovitsch. Die Förderung lief vom 27. Mai 1905 bis zum 30. April 1926. Am Ende wurde das Salz von Dietlas mit einer Seilbahn nach Dorndorf verbracht, um es dort zu verarbeiten. Die chemische Fabrik der Gewerkschaft Großherzog von Sachsen wurde an der sog. Hohen Eiche von Dorndorf errichtet. Der Bau begann 1905 (vgl. Rhönzeitung, 18. Mai 1905).
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