Am 2. Juli 1945 räumten die amerikanischen Truppen Stadtlengsfeld. Zwei Tage später hielten sowjetische Militäreinheiten Einzug. Der Kalischacht am Menzengraben wurde nun städnig bewacht. Restliche Heeresgut, welches die Amerikaner nicht mochten, wurde von den russischen Militärs abtransportiert. Es brauchte mehrere Güterzüge, um alle Utensilien in Richtung Osten zu verlegen.
Am 30. Oktober 1945 erlässt die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) den Befehl über die Beschlagnahmung des Eigentums des deutschen Staates sowie der NSDAP und aller ihrer Organisationen. Ein Teil der enteigneten Betriebe wird aber nicht in Volkseigene Betriebe (VEB) umgewandelt, sondern verbleibt unter der Kontrolle der SMAD. Durch den Befehl Nr. 167 vom Juni 1946 gehen diese Betriebe als „Sowjetische Aktiengesellschaften“ (SAG) in den Besitz der UdSSR über. So geschah es auch mit de Kalischacht Menzengraben.
Die Kalischächte in Merkers und Dorndorf hatten schon wenige Wochen nach Kriegsende die Arbeit wieder aufgenommen. Ein Teil der Stadtlengsfelder Bergleuten kam so erneut in Lohn und Brot. Am Menzengraben gab es wenig später eine geringfügige Förderung (Abb. 1). Zwischen 1947 und 1949 stand die Produktion vollkommen still. Es erfolgten umfangreiche Rekonstruktionen. Es betraf hauptsächlich die Mühle für das Rohsalz.
Mit der Erneuerung der Produktionsanlagen verbesserten sich auch nach und nach die Arbeits- und Lebensumstände für die Bergarbeiter und ihre Familien. Es entstand eine neue Schwarz-Weiß-Kaue, eine Grubenrettungsstelle verbunden mit einer Sanitätsstelle sowie Wohnhäuser für Angehörige der Grubenwehr gebaut. Die Bergleute standen neuerdings unter ständiger ärztlicher Betreuung. Es gab Werksessen, Ferienplätze und Erholungsurlaub für die Belegschaft..
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