Nach der Machtübernahme von Deutschland durch die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) unter A. Hitler nutzte die Wintershall AG die Schachtanlage Menzengraben (vgl. Abb. 1) zur Herstellung von besonderen Salzverbindungen, die bei der Produktion von Aluminium eingesetzt wurden. Letzteres war beim Bau von Flugzeugen erforderlich. Magnesium wurde hauptsächlich gebraucht. Es ist drei Mal so leicht wie Aluminium. Besonders die Legierungen mit Aluminium und Zinn machen es für die Auto- und Luftfahrtindustrie bedeutsam.
Schon seit den 1930er Jahren wurden solche Legierungen im Flugzeugbau eingesetzt und hier ganz besonders bei Fluzeugmotoren, um. Gewichts-einsparungen zu erzielen Magnesium-pulver fand auch in der Rüstungsindustrie zur Herstellung von Brandbomben und der Leuchtspur-munition Verwendung.
Magnesium wurde unter anderem aus dem Mineral Carnallit gewonnen, welches am Menzengraben reichlich vorkam.
Ab dem Jahr 1942 gab es schon ein Lager von Fremdarbeitern am Menzengraben. Die Arbeitskräfte wurden anfangs noch über Werbung in den eroberten Ostgebieten gewonnen. Polen, Tschechen, Ukrainer und Bulgaren stellten für die Bayrischen Motorenwerke, Flugzeugteile her.
Ein gesondertes Lager existierte für englische Kriegsgefangene.
Im Verlauf des Jahres 1943 wurde die Förderung von Salzen am Menzengraben eingestellt. Der Schacht diente nunmehr einem anderen Zweck. Ob die Entscheidung nur kriegsbedingt oder die häufigen Gasausbrüche die Ursache hierfür war, ist nicht mehr eindeutig feststellbar.
|